Ist dein Leben ein innerer Kampf?
Möchtest du es immer gut machen?
Hast du das Gefühl, du musst immer weiter machen, egal wie es dir geht?
Sehnst du dich nach Ruhe, nach Zeit für dich?
Hast du etwas versprochen, und jetzt wird es dir zuviel?
Warum machen wir es uns so schwer? Gefragt und Ungefragt wollen wir es oft den anderen recht machen, wollten gut dastehen und dabei fehlerfrei sein.
Warum nehmen wir so wenig für uns in Anspruch, warum scheuen wir uns regelrecht, es uns gut gehen
zu lassen? Und schieben unsere Träume und schönen Vorhaben in die Zukunft?
Warum funktionieren wir lieber, als uns zu spüren, zu fühlen, zu erkennen?
Was genau hat es dir bis jetzt gebracht, derart perfekt zu sein?
Natürlich wirst du sofort abwehren, denn du bist ja nicht perfekt?! Aber du tust häufig alles mögliche,
um zur Perfektion zu erlangen.
Wer hat dir eigentlich gesagt, wie ‚perfekt‘ geht? Woher kommen deine Ideen, die dich antreiben, um Superwoman oder Superman zu sein?
Wirst du tatsächlich belohnt für all deine Anstrengungen und guten Taten?
Erhälst du die Anerkennung, die du dir erhoffst?
Oder bewirkt das Fehlen der Anerkennung, dass du dich noch mehr anstrengst? Es scheint so zu sein, dass es an dir liegt, wenn die Anerkennung noch nicht da ist, und dann strengst du dich folglich noch mehr an, oder?
Wie ermüdend das ist, und wie traurig, ständig ohne Liebe auskommen zu müssen.
Denn geht es am Ende nicht immer um Liebe, die fehlt, die wir uns verdienen wollen/müssen, die wir suchen?
Was passiert, wenn du den gesamten Zwang abschaffst, wenn du deine gewohnten Bahnen unterbrichst und einfach mal nichts dergleichen machst?
Dann könnte es sein, dass du dich zu spüren beginnst. Zugegeben, das kann auch Angst machen,
plötzlich mit sich selbst und der Fülle an kontroversen Empfindungen, Emotionen und Gedanken konfrontiert zu sein.
Eventuell empfindest du, verglichen damit, dein Hamsterrad-Leben zunächst einmal leichter, da
es gewohnt ist und Gewohnheiten eine, wenn auch scheinbare, Sicherheit vermitteln. Plötzlich mag
es attraktiv erscheinen, wieder in die bekannten Abläufe einzusteigen. Und Schuld an der eigenen Misere sind ja zum Glück meist die anderen: der ungerechte Chef, der verständnislose Partner, das unpassende Wetter, die Versicherungsfirma, die die Preise anhebt…
Ja, wir haben sehr viel zu tun, sehr viel zu erledigen, sehr viel auszuhalten in unserer modernen Gesell-schaft. Das Leben in dieser komplexen Welt ist wahrhaft nicht einfach. Nicht einfach für den Körper
und kein Zuckerschlecken für die Seele.
Aber zurück zu dir, zu dem Moment, in dem du mal alles ruhen lässt, alle Projektionen ins Außen
sein lässt, und nur du da bist. Nimm die ersten Gefühle der Unsicherheit, des Überfordertseins,
der Ängste, eventuell der Wut und der Trauer einfach nur wahr. Du brauchst mit all dem gar nichts zu machen, du hast gerade und hoffentlich von nun an ganz oft keine Aufgabe mehr. Da-Sein, mehr nicht, und wie viel ist das doch!
Der Wust an Eindrücken wird sich verkleinern, wird teils verdunsten, sich teils wieder ins Unterbewusstsein absenken. Letzteres ist eine gute Schutzmaßnahme deines Systems, um dir ein gutes, lebbares Leben zu gewährleisten. Alles auf einmal braucht nicht zu sein. Deine innere Weisheit lenkt dich, so dass genau
das geschieht, was für alle Aspekt deines Seins in jedem Moment das Richtige ist.
Es ist deine Reise hier auf der Erde in deinem Körper. Das ‚Gesamtpaket‘ deines Körpers, deiner Seele, deines Geistes ist deine besondere Spezialität! Es macht Spaß und bringt Erleichterung, mit genau dem umzugehen, mit dir selbst, mit nicht mehr und nicht weniger.
Wenn du Anerkennung und Liebe möchtest, fange bei dir selbst an. Lässt du es zu, dich zu spüren, hast
du permanent die Chance, dich selbst zu erkennen. Du deckst auf, was sich im Laufe vieler Jahre
an Prägungen, Glaubenssätzen und unguten Erlebnissen in dein System eingefressen hat.
Du glaubst, du wärst all das, aber ist das die absolute Wahrheit? Sind das nicht vielmehr Auflagerungen, die die Persönlichkeit formen, die du aber in Wirklichkeit gar nicht bist? Du hast all die Themen, ja, schließlich brauchen wir alle ‚Futter‘, um unsere Lern- und Lebenserfahrungen zu machen, aber du bist nicht die Themen. Das ist das Spiel auf der Erde, von daher stimme dem einfach zu. Die Auflagerungen brauchst
du aber nicht zu behalten. Es ist ebenfalls das Spiel auf der Erde, diese verdunsten zu lassen.
Dein wahrer Zustand ist etwas, was kaum einer von uns bislang kontaktiert hat. Dennoch ist es ein Bedürfnis jeder bewussten Seele, dorthin, an den Ursprung, an unser Sein vor der Welt, an unser Sein vor den Gedanken, wieder zurück zu kommen.
Mit dieser Haltung wirst du irgendwann und immer mehr Liebe spüren. Du wirst erkennen, dass du Liebe bist, und es wird dir leicht fallen, Liebe zu geben. Dann brauchst du auch nicht mehr wie verrückt im Hamsterrad turnen, um das Leben zu bedienen, es zu bewältigen, um gut dazustehen.
Selbstverständlich haben wir unsere Pflichten und Aufgaben, und diese sind auch zu erfüllen. Es ist mehr die Haltung und die innere Losgelöstheit, die diese Tätigkeiten leicht/er werden lässt; es geht nicht darum, alles stehen und liegen zu lassen und sich als Yogi in der Himalaja-Höhle zu verwirklichen! Unser Leben
ist hier, im Beruf, in der Familie, in unserem jeweiligen Alltag. Darin zeigt sich die Schönheit deines Lebens. Darin zeigen sich deine Themen, im Hier und Jetzt, und du kannst Altes durch achtsames Beobachten, Annehmen und tiefes, vernunftbezogenes Verstehen auflösen.
Im Zuge dessen wirst du mehr kreative Ideen bekommen und neue Lebensinhalte werden sich dir anbieten. All das würde dir wahrscheinlich im ‚alten Zustand‘, also in der Hamsterrad-Manier, nicht passieren.
Neue Räume eröffnen sich, wenn Altes verdunstet.
Und bei all dem geht es jederzeit darum, das richtige Maß an Spannung und Entspannung für dich zu entdecken und umzusetzen. In der Ruhe kann der Körper heilen. In der Ruhe kannst du dich wahrnehmen. Du fühlst mehr, wenn du nichts tust, wenn du auch mal trödelst, wenn du Zeit einfach durchläufst, ohne in irgendeiner Weise produktiv zu sein. Das sind wichtige Regenerations-Inseln.
Erkenne, dass du als Mensch mit einem begrenzten Verstand nie perfekt sein wirst. Es ist schier nicht möglich, da der Körper keine Maschine ist und das Gehirn zwar genial ist, aber immer aus dem Alten heraus schöpft, von abgespeicherten Informationen zehrt.
Die Begrenzung ist ein Geschenk. Denn so kannst du dich besinnen auf Bescheidenheit, Demut, Schlichtheit. All dies bildet sich aus, wenn du loslässt vom Angetriebensein, von dem Wunsch nach
mehr, nach Anerkennung, nach Fehlerfreiheit.
Bescheidenheit, Demut, Schlichtheit, das ist ganz und gar nichts Langweiliges! Es ist eine innere Befreiung, eine enorme Wohltat, von der du in all deinen Aspekten profitieren wirst. Es ist eine wunderbare Ausrichtung, nichts Besonderes mehr sein zu wollen/müssen, und du wirst erstaunt sein, wie viel Potential du dadurch in dir entdeckst, wie schön und dankbar du durch den Tag kommst!
Übe, unperfekt zu sein! Als Übung ist dies jedoch nicht zu verstehen, denn dann hättest du wieder eine Aufgabe und würdest zu all deinen anderen Pflichten noch etwas tun müssen. Es ist vielmehr eine Haltung, an die du dich stets erinnern kannst, wenn du wieder merkst, das es zu viel ist, das du nicht glücklich bist, das du zu kurz kommst.
Menschlichkeit ist ganz klar auch Imperfektion! Wenn du dem zustimmst und dich in diesen neuen, großen Raum entspannst, wird es sehr lebendig, sehr kraftvoll-ruhig, sehr ursprünglich!
Es ist eine gute, eine gesunde Botschaft, nicht mehr perfekt sein zu müssen. Das Streben nach Perfektion birgt so viel Stress, im Innen und Außen, und definitiv tut dies keinem Menschen gut, weder mir noch dir, noch unserer Gesellschaft. Wir können an Lebensqualität dazu gewinnen, wenn wir unsere Schwächen genauso lieben wie unsere Stärken, wenn wir vielleicht erkennen, dass die ein oder andere Schwäche sogar eine Ressource, ein stärkendes Potential ist!
Machen wir es uns einfacher, auf eine tiefgründige, achtsame, respektvolle Weise, die dich, mich und alle fühlenden Wesen heilt und vereint.
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