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Magen und Leber

Dem Mund, in dem unser Essen bereits aufgespalten wird, folgt der Magen als zweite Instanz der Nahrungsverdauung.


Mit Sicherheit gab es schon Situationen, in denen sich dein Magen gezeigt hat, eventuell nach zu viel Essensaufnahme, nach dem Genuss unverträglicher Nahrungsmittel oder bei zu viel Stress?! Magendruck, Brennen in der Magen- und Solarplexusgegend, Völlegefühl, Sod-brennen, Stiche im Magen oder einfach nur ein flaues Gefühl im Bauch sind weitverbreitete Reaktionen des Magens auf störende Umstände.


Was mich zu diesem Artikel über den Magen bewegt ist, dass ich in meiner Arbeit zur Zeit vermehrt auf dieses Organ stoße. Auf Nachfrage wird es dann oft bestätigt, dass der Magen unangenehm gespürt wird. Manche Menschen merken es nicht, da befindet sich das Thema noch im energetischen Bereich. Denn das Problem fängt feinstofflich im Energieleib an und wandert langsam auf den Körper zu. Ist es mittels diagnostischer Verfahren messbar, hat es bereits eine nicht zu unterschätzende Relevanz angenommen.


Der Magen befindet sich im linken Oberbauch hinter dem linken unteren Rippenbogen und ist teils mit dem Zwerchfell verwachsen.

Die Zwerchfellbewegung beim Einatmen schiebt den Magen nach unten, beim Ausatmen bewegt sich der Magen kopfwärts. Durch die Atmung und die dadurch initiierte Zwerchfellbewegung verfügen wir somit über eine im Körper eingebaute Bauchmassage. Durch sie

werden die mit dem Zwerchfell verwachsenen Organe Herz, Lungen, Magen und Leber bewegt

Quelle: https://pixabay.com/de/images/search/magen/



und in ihrer Funktionalität unterstützt sowie mittelbar auch alle anderen Bauchorgane, allen voran der Darm. Eine anatomische Besonderheit finden wir, indem die Speiseröhre den Zwerchfellmuskel durchquert, um die Cardia, den Magenmund und somit Mageneingang zu erreichen.


Warum nun meldet sich der Magen im Moment bei so vielen Menschen?

Ich möchte diese Frage von meiner Wahrnehmung aus beantworten, und erhebe keinen Anspruch auf ein absolutes Begreifen dessen. Ich empfinde es als eine gute Nachricht, dass unser Dasein nicht an Wissen gebunden ist, sondern eine universelle Dimension natürlicher Selbstverständlichkeit beinhaltet.


Wissen kann sogar eine Bremse auf dem Weg des Erwachens und Freiwerdens sein. Auf der irdischen, materiellen Ebene spielt es natürlich eine Rolle und wird benötigt für eine fundierte Berufsausübung

und andere kognitive Vorgänge. Dagegen ist gar nichts einzuwenden, im Gegenteil, ich lege selbst

großen Wert auf meine fachliche Weiterentwicklung.


Es ist die innere Haltung - die die unterschiedlichen Themen und Aspekte des Lebens an ihren stimmigen Platz setzt - die Klarheit schafft. Identifiziere ich mich mit meinem Wissen und knüpfe meinen Selbstwert daran? Ist es etwa nie genug und Leistung sowie Erfolg spielen die tonangebende Rolle in meinem Leben? Oder bin ich fachlich fit und aktuell orientiert und weiß in mir, dass ich das Wissen nicht bin, sondern das Wissen habe, um es am richtigen Ort zur richtigen Zeit einzusetzen? Denn dann bin ich frei und füge mich mühelos in etwas Größeres ein, das aus meinem wahren Ursprung kommt und alle Menschen, alle Lebewesen gleichwertig schwingen lässt. Das ist zumindest meine geistige Ausrichtung. Es ist das sich Einfügen in die universelle Ordnung, dass jedem Aspekt des Lebens seine Bedeutung und seinen Platz gibt.


Möglicherweise ist dies, nämlich die Identifikation mit Wissen, die Ausrichtung auf Erfolg und Karriere - wenn es dazu führt, dass ich mich in meinen Belangen nicht spüre, wenn ich meinen Gefühlen keinen Raum gebe und mir nicht ehrlich eingestehe, wovor ich gerade weglaufe oder welche Signale ich überhöre – ein Teil des Magenproblems.

In der TCM (traditionelle chinesische Medizin) werden dem Magen beziehungsweise dem Funktionskreis Magen/Milz folgende Eigenschaften zugeordnet:


Grübeln – Sorgen – Kontemplation – Denken – Lebensfreude – in der Mitte sein – Verdauen (seelisch, körperlich) – Konzentration - Lebensenergie


Magen und Milz stehen für das Element Erde, sie bilden die Körpermitte. Die Erde ist unser Heimatplanet und versorgt uns mit allem, was wir zum Leben brauchen und gibt uns Bodenhaftung. Das ist sehr aussagekräftig, oder?


  • Wo versorgst du dich nicht gut?

  • Wo oder Wie gehst du nachlässig mit dir um?

  • Hast du genug Anbindung an die Natur?

  • Steht die Arbeit an erster Stelle?

  • Schiebst du Freizeit und Entspannung immer wieder auf?

  • Bist du immer wieder in Gedankenschleifen gefangen?

  • Suchst du ständig nach Lösungen?

  • Nimmst du dir Zeit, frisch zu kochen?

  • Hast du Muße, in Ruhe zu essen?

  • Drücken dich Existenzsorgen? Ist es finanziell eng?

  • Kommst du schwer zur Ruhe?

  • Kannst du dir vorstellen, jeden Tag 10-15 min nur an einem Platz zu sitzen, ohne etwas zu tun?

  • Wie oft greifst du auf industriell verarbeitete Nahrung zurück?

  • Hälst du dich mit Kaffee wach, weil ansonsten die Konzentration nicht da wäre?

  • Bist du dir bewusst, wie eine für dich stimmige Work-Life-Balance aussieht? Und wenn ja, hälst du dich daran?


Die Themen, die durch diese Fragen angestoßen werden, haben sehr viel mit der Magen – und Milz-Gesundheit zu tun. Ich gehe davon aus, dass sich jeder in zumindest einem Teil der Fragen wieder findet. Ich bin da keine Ausnahme. Und das Wissen darüber haben wir doch alle mehr oder weniger, stimmt es? Wir werden schließlich regelrecht überschüttet von Lebensweisheiten, Angeboten zur Lebensberatung und vielen schönen Worten und Empfehlungen für ein besseres Leben. Nur nützt das alles nichts, wenn ich es nur weiß und es nicht umsetze. Es gibt immer gute Gründe, warum gerade jetzt der Job so wichtig ist, warum gerade jetzt ein Projekt noch beendet werden muss, warum gerade jetzt keine Zeit für eine Auszeit in der Natur da ist. Wir sitzen alle im selben Boot. Ich habe auch kein Patentrezept, um da auszusteigen. Und ich möchte auch keines haben, denn braucht man wirklich noch mehr Sprüche, Coachings, Ratgeber?

Ich bin stets auf der Suche nach einem tieferen Zugang. Dabei beobachte ich mich und erforsche meine Strukturen, meine rationalen und irrationalen Muster, um Selbsthass in Selbstliebe umzuwandeln, Aggression in Kreativität und Wut in bedingungslose Liebe, Zweifel in Vertrauen, Entwurzelung in Bodenständigkeit und Unzufriedenheit in grundloses Glück.

Das ist ein Lebenswerk. Die Themen werden sich wiederholen, wobei sich die Facetten verändern,

der Blickwinkel schärfer wird und die Zeiten der Verwirrung kürzer werden.




Ein Patentrezept gibt es nicht. Oft ist es bereits der Fokus auf das, was mir wichtig ist, was ich transformieren und ändern möchte, der dafür Räume öffnet. Um einen solchen Raum zu halten,

braucht es Geduld und Vertrauen und das Loslassen alter Vorstellungen. Vorstellungen sind aus

dem Willen geboren, und ohne dass ich religiös bin, passt hier der Ausspruch ‚Dein Wille geschehe‘

versus ‚Mein Wille geschehe‘. Er gibt mir eine Ahnung von Hingabe, Demut und Bescheidenheit.

Diese Qualitäten binden mich an mein wahres Selbst an. Es entkoppelt mich auf wohltuende Weise

von Lösungssuche und Lösungsbemühungen. Vieles geschieht dann von selbst, da sich mein Leben in universellem Einklang mit meiner Bestimmung entfalten kann.


Selbstverständlich möchte ich auch den pragmatischen, zupackenden Bereich in der ganzen Sache beleuchten. Was kann ich konkret tun, um meinen Magen und die damit zusammenhängenden Lebensthemen zu entlasten? Beide Haltungen – die der Hingabe und des Vertrauens und die Aus-richtung auf eine stimmige Handlung – stehen als Wahrheiten nebeneinander und vereinigen sich.


Und ich bin sicher, dass du es ziemlich genau weißt, um was es bei dir persönlich geht und wie du eigentlich leben möchtest. Sei ehrlich zu dir selbst! Wir wollen immer Veränderung, ohne uns zu verändern…und wundern uns, wenn es nicht funktioniert.

Für mich gesprochen bedeutet es, dass mein Leben zu vollgepackt ist. Anders formuliert – ich packe mir mein Leben zu voll. Viele Interessen, viele Menschen in meinem nahen und näheren Umfeld, Fortbildungen – ja, all das ist wichtig, schön und bereichernd und ich möchte es auch nicht missen!

Nur in der Summe – und ich komme eben immer wieder an den Punkt, wo sich dies ganz deutlich zeigt - ist es zu viel für mein Nervensystem: es mangelt dann an dem Gefühl der Freiheit, es gibt zu wenig qualitative Auszeiten, ich störe damit immer wieder meinen Lebensfluss.


Mir wird beim Schreiben des Artikels bewusst, dass es viel mehr auch um mich geht, als ich anfangs dachte. Die anfängliche Motivation war tatsächlich, die Beobachtung in meiner praktischen Arbeit bezüglich der Häufungen von Magenthemen zu formulieren. Wie interessant!


Es gibt einen tollen (Frage-)Satz, den ich in seiner Schlichtheit enorm aussagekräftig finde:


Wenn nicht jetzt, wann dann?

Mein Kalender ist vollgepackt und vieles steht fest. Aber – ich möchte und ‚muss‘ vorleben, was ich in

der Praxis empfehle. Ab jetzt werde ich Neues und Zusätzliches stoppen, steuern, mit größeren Abständen vereinbaren. Ich habe große Sehnsucht danach, meinem System und mir gerecht zu werden. Dabei schaue ich nicht nach rechts und links, wie es wohl andere Menschen machen. Ich kann nur mit dem umgehen, wie ich bin und wie ich konstitutionell ausgestattet wurde. Ich gebe mir den Raum, der mir derzeit fehlt und wandere durch die Höhen und Tiefen, die sich auftun, wenn ich mich in ihm entfalte und ausdehne.


Wenn vom Magen gesprochen wird, geht dies nicht, ohne auch die Leber zu bedenken. Die Leber ist die größte Drüse in unserem Körper, sie wiegt zwischen 1,8 und 2,5 Kilogramm. Ihre Größe ist vielen Menschen nicht bewusst, ebenso wenig wie die Lage der Leber im Körper. Dabei ist sie so wichtig für unseren Alltag!


Die Leber liegt unter dem rechten Rippenbogen und reicht dreidimensional bis an die Wirbelsäule heran sowie geht über die Körpermitte hinaus Richtung Herzspitze. Die Herzspitze befindet sich circa auf Höhe der fünften Rippe auf der Mamillarlinie (die Mamillarlinie ist eine Orientierungshilfe, die senkrecht durch die Brustwarze läuft). Ist das nicht beeindruckend?


Ebenso wie der Magen ist die Leber mit dem Zwerchfell verwachsen und wird von seiner Bewegung erreicht. Sie ist über das Pfortadersystem, ein Geflecht aus Arterien und Venen, mit dem Darm verbunden. Darüber läuft der Austausch von Nährstoffen, Enzymen, Giftstoffen zwischen Darm und Leber. Der Darm versorgt die Leber mit verdauten Nahrungsbestandteilen, aus denen sie die Bausteine für den menschlichen Körper produziert. Die Abbauprodukte wiederum werden von der Leber in den Darm gegeben, damit sie ausgeschieden werden können.


Magen und Milz sind dem Darm vorgeschaltet und bereiten die Verdauung und Verstoffwechselung vor. Ein Organ ist so wichtig wie das andere und das effektive Zusammenspiel garantiert Gesundheit.

Diese Zusammenhänge sind stark vereinfacht, da sich mein Hauptaugenmerk mehr auf die psycho-emotionalen Botschaften, die aus den körperlichen Gegebenheiten erwachsen, denn auf eine vollständige anatomische und biochemische Darstellung richtet. Dennoch möge der Leser eine Idee mitnehmen, wie unser Körper beschaffen ist. Es ist als eine kleine Wahrnehmungsschulung gedacht.


Ist die Leber angespannt - und als Organ, welches enorm auf Stress in jeder erdenklichen Hinsicht reagiert, ist sie dies quasi ständig - schießt sie ihre Energie und Kraft gerne nach links in den Oberbauch und trifft dabei auf Magen, Milz und Bauchspeicheldrüse. Durch ihre besondere Verbindung zum Darm auch auf ihn. Im Blog hier finden sich an anderer Stelle weitere Aussagen zur Leber.


Die Behandlung des Magens ist somit auch immer eine Behandlung der Leber und umgekehrt. In der naturheilkundlichen Behandlung bedeutet dies, dass möglicherweise hauptsächlich die Leber behandelt wird, obwohl es um den Magen geht. Möglicherweise werden beide Organe bedacht, oder es gibt nur Zeit für eine Magentherapie. Das ist Abwägungssache und entfaltet sich in der jeweiligen Sitzung individuell.


Ganz wichtig: Schulterschmerzen und -probleme haben häufig mit Leber- und Magenthemen zu tun!

Die Leber beeinträchtigt eher die rechte Schulter, der Magen eher die linke Schulter. Mischformen sind immer möglich. Eine Therapie des Bewegungsapparates gelingt oft nur unter Einbeziehung der organischen Zusammenhänge und deren Funktionsverbesserung.


Der menschliche Körper ist ein ungemein interessantes Gefäß für unsere Seele, dessen Möglichkeiten zu Regeneration und Gesundung nahezu mysteriös und auf jeden Fall faszinierend sind und immer wieder erneut zum Staunen einladen.


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