Wie schön war es doch in der Kindheit, in der Jugend und der frühen Erwachsenenzeit – wo ich den Kopf hinlegte, kam der Schlaf in Sekunden, tief, fest, wohltuend, ungestört.
Das sind schöne Erinnerungen. Seit langem ist Schlaf ein Thema, nicht nur bei mir, sondern bei vielen Menschen.
Mein Schlafthema entwickelte sich aufgrund von Überforderung - zu viel Stress, alles alleine wuppen, Haushalt, Kinder, Beruf, eine sich ungünstig entwickelnde Beziehung. Aufgepfropft war das allerdings
auf frühkindliche Belastungen, deren Ladung bis dato schlummerte.
Nach einer durchgemachten Neuro-Borreliose verdichteten sich meine Schlafprobleme. Tatsächlich gab es eine Phase vor circa 16 Jahren, in der ich 9 Monate nicht schlief. Seelenruhig und ohne Gedankenkino lag ich Nacht für Nacht im Bett, um durch das ruhige Liegen die maximale Erholung möglich zu machen. Wie durch ein Wunder habe ich jeden Tag dennoch funktioniert und mein Pensum geschafft. Als dann doch ein Zusammenbruch nahte, kamen mir glückliche Umstände zu Hilfe und es ging wieder besser weiter.
Seitdem erlebe ich ein Auf und Ab in der Schlafqualität. Überhaupt zu schlafen ist schon sehr gut. Aber ist der Schlaf auch regenerativ und erholsam? Das steht meist noch auf einem anderen Blatt und nicht selten ist es jede Nacht ein bisschen anders, aber leider häufig doch nicht so erholsam, wie es gut und wichtig wäre.
Überforderung und Stress kennen viele, auch alltägliche Sorgen größerer Natur, die sich nicht einfach wegwischen lassen, und auch Existenzängste.
Was können weitere Gründe sein, die die natürliche Schlaffähigkeit des Körpers stören?
Ein dysbalancierter Hormonstatus und das Nachlassen der Hormonproduktion, v.a. der Östrogene und von Progesteron bei Frauen in den Wechseljahren. Genauso können junge Frauen von einer solchen Dysbalance betroffen sein.
Ein dysbalanciertes Nervensystem. Die wichtige Hormonachse L-Tryptophan – 5HTP – Serotonin – Melatonin kommt hier unter anderem ins Spiel. Ist der Serotoninhaushalt gestört, kann es in der Folge nicht zu einer ausreichenden Ausschüttung von Melatonin kommen. Melatonin ist das Einschlafhormon, es steuert den Tag- und Nachtrhythmus. Serotoninschwankungen entstehen beispielsweise durch übermäßigen, langanhaltenden Stress, Darmkrankheiten, Leaky gut-Syndrom, Nebennieren-erschöpfung, Befindlichkeitsstörungen bis hin zu Depressionen.
Bekannt sind Störfaktoren wie langes Fernsehen, Handy- und Medienkonsum bis zum Zeitpunkt des zu-Bett-gehens, spätes Essen, Alkoholkonsum und unregelmäßiges zu-Bett-gehen.
Ein gestörter Schlaf bezieht sich zum einen auf Einschlafstörungen, zum andern auf Durchschlafstörungen als auch auf nicht erholsamen Schlaf, obwohl geschlafen wird.
Was ist los?
Volle Blase. Früher konnte ich gut einen Liter Tee am Abend trinken. Heute, mich in den Wechseljahren befindend, geht das nicht mehr. Ich müsste mehrmals in der Nacht auf Toilette gehen. Meine Trinkmenge verlagere ich daher auf den Tag (sowie viel am Morgen trinken) und abends geht maximal noch eine Tasse Tee. Gleiches höre ich auch von Männern ab einem bestimmten Alter, plus-minus 50+.
Schmerzen. Auch körperliche Schmerzen konnte ich früher als jüngerer Mensch wegstecken und trotzdem schlafen. Auch das geht heute nicht mehr. Das Nervensystem ist in einem Alarmzustand und verhindert das Schlafen. Es ist gut, gerade für die Nacht Lösungen parat zu haben, um schmerzfrei ins Bett zu gehen.
Sorgen. Sorgen und Existenzängste sind altersübergreifen. Wer kennt es nicht, dass Sorgen jeglicher, profunder Art den Schlaf stören oder verhindern?
Die nächtliche Organreinigung funktioniert ungenügend. Ab 20 Uhr, besser noch 19 Uhr, sollte nichts mehr gegessen werden. Die Organe fangen an, sich zu reinigen und somit zu regenerieren. Eine besondere Rolle kommt dabei der Leber zu.
Viele Menschen wachen zur Leberzeit auf. Das ist die Uhrzeit zwischen 1 und 3 Uhr nachts.
Die Leber, unser Stressorgan. Sie kommt mit dem zu-viel an stressbehafteten Informationen nicht mehr klar und meldet sich in der Nacht. Unter Informationen verstehe ich hier alles, was das Aufgabenspektrum der Leber umfasst: Entgiftung, Stressabbau, Reinigung, aufgestockte Emotionen (Wut, Ärger, Zorn, Ohnmacht, Depression). Auch Auto-Aggressionen sind nicht zu unterschätzen. Wenn ich keinen Weg finde, meine Emotionen zu benennen und aufzulösen, richtet sich die Wut gerne gegen mich selbst. Ich heile sozusagen die Emotion ein und bekomme es unter Umständen gar nicht mit, dass ich mich selbst attackiere. Eine blockierte Leberenergie verhindert den Abbau von Bilirubin aus der Galle. Ein gestauter Gallensäurefluss führt zu Verdauungsstörungen und kann mittel- und langfristig Gallensteinen hervorbringen.
Ab 3 Uhr nachts kommt die Lunge zum Zuge. Bei ihr geht es oft um Existenzängste, Geldsorgen, Sorge innerhalb der Familie, fehlende Freiheit, das Durchatmen im psycho-emotionalen Kontext gelingt nicht und es gibt scheinbar keinen Platz für sich selbst.
Wenn sich die Schlafstörungen lange fortsetzten, ist es nur schwer möglich, eine bestimmte Ursache herauszufinden. Es haben sich viele unterschiedliche Themen des Menschen ineinander verwoben.
Wie schon angesprochen, ist auch unsere Vergangenheit noch im Zellgefüge abgelegt und diese Informationen mischen auf energetischer und psycho-emotionaler Ebene latent mit. Frühkindliche Traumatisierungen oder überhaupt Traumatisierungen, Belastungen aus der Herkunftsfamilie, Belastungen innerhalb der Kernfamilie, ungelöste Konflikte, nicht funktionierende Beziehungen, Probleme mit dem Nachbar, dem Kollegen, dem Chef, Unfälle, störende Narben, Krankenhausaufenthalte… hier sind nur Beispiele genannt, sicher gibt es noch jede Menge weiterer Gründe.
Der Kontext der inneren Zufriedenheit ist hier ebenfalls zu nennen. Wie zufrieden oder unzufrieden bin ich mit meinem Alltag, mit meinen Möglichkeiten, Freizeit und Auszeiten zu genießen. Wie läuft die Beziehung, lebe ich nur noch neben dem Partner her, kriege ich mein Privatleben auf die Reihe oder versinke ich im Chaos, um vor allem den Job noch zu bewältigen. Habe ich permanente Geldsorgen und suche ich ständig nach Lösungen, die keinen Erfolg bringen.
Diese Gedankenhygiene, die spirituelle Arbeit an der eigenen Bewusstseinserweiterung ist unumgänglich und hat ja nicht nur ein Ziel - das bessere Schlafen - im Blick, sondern wirkt allumfassend in alle Bereiche des Lebens hinein. Es ist viel Arbeit und das Aufarbeiten von Altlasten dauert, aber es lohnt sich.
Auch an die energetische Sauberkeit des Schlafplatzes ist zu denken. Wo steht mein Bett, verläuft dort eventuell eine Wasserader oder gibt es andere geomantische Störungen? Das findet ein entsprechender Fachmann heraus. Reicht es dann schon, das Bett ein wenig zu verrücken oder das Kopfende umzudrehen? Sollte das Bett in einem anderen Raum stehen? Kürzlich kam bei der Überprüfung des Schlafraumes einer Patientin heraus, dass in dem Zimmer zu viele Energiebrunnen aufgestellt waren und sich die einzelnen Schwingungen gegenseitig störten. Ein Ausmisten der Brunnen und eine vernünftige Verteilung der Schwingungszentren nach Austestung war sehr hilfreich.
Wie kann ich besser schlafen?
Bei tiefliegenden, emotionalen Ursachen ist eine psycho-emotionale Aufarbeitung mit Hilfe einer versierten Therapeutin angezeigt.
Allgemein bekannt ist es, dass circa eine Stunde vor dem Schlafengehen keine elektronischen Geräte mehr bedient werden sollten. Das heißt, nicht mehr ins Handy, in den Fernseher und Laptop schauen.
Spätes Essen ist ungünstig. Um 18 Uhr bis spätestens 19 Uhr sollte das Abendessen stattgefunden haben. Ab 20 Uhr beginnt die natürliche Reinigungs- und Regenerationsphase der Organe. Die Mahlzeit sollte zudem nicht zu deftig, fettig und groß ausfallen. Auch Alkoholkonsum verhindert einen guten Schlaf.
Ich persönlich finde, dass lesen hilft. Ich lese gerne vor dem Schlafengehen ganz old school im Buch und meist im Kindle, und irgendwann, wenn ich die Sätze plötzlich nicht mehr verstehe, weiß ich, dass nun Schlafen angesagt ist. Grundsätzlich sollte beachtet werden, dass weitestgehend die gleiche zu Bett-geh-Zeit eingehalten wird und dies dann auch deutlich vor 24 Uhr sein sollte.
Melatonin. Mittlerweile vielfach auch in Deutschland erhältlich. Melatonin regelt den Tag-Nacht-Rhythmus. Eine ausreichende Melatoninproduktion des Körpers ist auch von ausreichend verfügbarem Serotonin, eines der Glückshormone, abhängig. Serotonin ist eine Vorstufe von Melatonin. Melatoninprodukte sind als Sprays und Kapseln erhältlich. Mit der Dosierung kann experimentiert werden, zwischen 1 und 10 mg pro Dosis kann es ungefähr eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen eingenommen werden.
Liegen die Gründe für die Schlafprobleme in einem dysreguliertem Nervensystem, kann davon ausgegangen werden, dass Serotonin nicht ausreichend für den Weitertransport nervaler Informationen zur Verfügung steht. Dann ist es sinnvoller, die Vorstufen von Serotonin zu substituieren. Diese sind die Aminosäuren L-Tryptophan und 5HTP. Aus L-Tryptophan baut der Körper 5HTP, daraus dann Serotonin. Die Einnahme von L-Tryptophan ist eine gute Möglichkeit, um das Nervensystem auszugleichen und den Schlafrhythmus deutlich zu verbessern. Sollte dies nicht ausreichen, kann auch zu 5HTP gegriffen werden.
Ich bin ein Fan des Solum Öls von Wala. Auf den Solarplexus und in den Nacken auf Höhe des siebten Halswirbels (er guckt als Prominenz meist hervor) sowie ersten Brustwirbel aufgetragen, verhilft es recht schnell zu einer nervlichen Entspannung. Und es riecht sehr gut! Es kann auch bei Kindern angewandt werden!
Komplexhomöopathische Mittel helfen, wie bspw.
Avena sativa
Coffea
Calmvaler
Zincum valerianicum
Neurodoron
Neurexan
Lasea
,,,sind weitgehend bekannt und in den Apotheken erhältlich. Diese Mittel werden am besten schon während des Tages verteilt eingenommen, damit das Nervensystem die vegetative Umstimmung von sympathikoton zum parasympathikotonen Zustand üben und regulieren kann.
Baldrian ist das wohl bekannteste Mittel. Ich lasse es hier weg, da viele Menschen nicht gut mit der Substanz zurechtkommen. Entweder wirkt es nicht gut oder es entsteht bisweilen sogar Unruhe und Schlaflosigkeit. Selbstverständlich reagiert jeder Mensch individuell und muss es für sich herausfinden, was funktioniert.
Mit großer Begeisterung verschreibe ich seit ungefähr zwei Jahren Präparate der Firma Kohne aus Lengerich. Um das Nervensystem zu stabilisieren, stehen hier zwei profunde Mittel zur Verfügung. Die Aufklärung hierzu erfolgt in meiner Praxis.
Ganz wichtig ist zu erkennen, was im Leben und somit im Alltag unzufrieden macht. Nimmt dies eine derartige Dimension an, dass es sich auf das Schlafen auswirkt? Unterstützende Mittel einnehmen ist gut und wichtig, aber irgendetwas ist ja los, dass den Schlaf stört. Ich möchte hier zu einer tiefergehenden Aufarbeitung ermutigen.

Sport und Bewegung sind weitere Schlüsselelemente, die niemandem neu sein dürften. Dass es nicht um Leistungssport, sondern um eine regelmäßige, verträgliche Bewegung und einen Aufenthalt an der frischen Luft geht, ist klar. Sportliche Betätigung sollte dabei Spaß machen, da sie langfristig angelegt
sein sollte. Ich bin ein absoluter Yoga-Fan und hoffe, dass ich es bis zu meinem Lebensende ausüben kann. Auch die Beweglichkeit profitiert neben einem ruhigen Geist davon. Es macht jedoch keinen Sinn, Yoga zu machen, wenn es nicht gemocht wird. Die davon betroffenen Menschen dürfen etwas anderes, für sie Taugliches, finden.
Ein wichtiger Aspekt sind Infektions- und Erregerkrankeiten, die in der Vergangenheit stattgefunden haben. Borreliose, Eppstein-Barr-Virus, Gürtelrose, Herpesviren, Toxoplasmose sind nur einige Beispiele von Erregern, die auch noch Jahre nach einer Akuterkrankung im System verbleiben und Energie ziehen. Eine naturheilkundliche Aufarbeitung ist auch möglich, wenn die Erkrankungen und auch der manchmal symptomlose Verlauf lange zurückliegen. Ich arbeite diesbezüglich auch hier mit der Firma Kohne aus Lengerich zusammen, die wunderbare und wirksame Mittel hat.
Die Einnahme von Mitteln für die Leber und die Förderung der Entgiftungsfunktion der Leber sollten selbstverständlich sein. Ebenso ein ausreichend hoher Vitamin D3-Spiegel, die Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren, Magnesium, Calcium, Vitamin C, Selen, Zink, Silizium und B-Vitaminen sind als Basisausstattung für die eigene Gesundheit aus meiner Sicht tägliches Standardprogramm.
Auch Übersäuerung muss hier genannt werden. Übersäuerung tritt ein durch Stress, aber auch durch Konsum von tierischen Lebensmitteln (Wurst, Fleisch, Milchprodukte), Alkoholkonsum, Softdrinks und anderen zuckerhaltigen Produkten im Übermaß wie Süßigkeiten und Backwaren. Auch hier kann sehr schön eine naturheilkundliche Entsäuerung vorgenommen werden, bspw. mit Redoxcell und Panaceo, auch mittels Komplexhomöopathie oder der Einnahme von Algen, vor allem der Chlorella-Alge. Weichen die Belastungen im Körper, vor allem die interzelluläre Verschlackung des Pischinger Raums (auch als Matrix bezeichnet), findet der Körper am Abend leichter in den Schlaf und dieser wird erholsamer.
Über eine morgendliche ausgepresste Zitrone auf nüchternen Magen freuen sich Leber und Nieren. Wenn es nicht pur genommen werden kann, dann auch mit warmem Wasser verdünnt. So bekommt der Stoffwechsel gleich noch einen Anschubser über das warme Erstgetränk. Der Darm freut sich über die basische Wirkung des eingenommenen Zitronensafts. Diese Pflege kommt am Abend auch der Schlafqualität zugute.
Sehr häufig berichten meine Patienten, dass sie nach einer Craniosakralen Sitzung, einer Lomi Massage, einer Faszienbehandlung oder einer Kombination daraus wunderbar, wie ein Bär, geschlafen haben. Somit leistet die körpertherapeutische Arbeit ebenfalls einen wertvollen Beitrag zur allgemeinen Schlafbefindlichkeit.
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